Donnerstag, 27. Oktober 2011

Hoher Besuch


Selamat pagi,
diese Woche folgen die Ereignisse noch dichter als sonst, da ich seit einer Woche ja Besuch von meinen Eltern und Isi habe und dazu noch ein Ferienkind bin. Zeit also für viele Unternehmungen und Ausflüge.

Letzte Woche musste ich noch ein paarmal die Schulbank drücken, also wurde bis auf ein paar Stunden am Strand und gemeinsame Bummeleien durch Seminyak nicht zu viel unternommen. An einem Nachmittag habe ich mir Isa und Vati geschnappt und habe ganz professionell den Surf-Lehrer gemimt. Isi hat nach zwei Stunden üben auf dem Brett gestanden – und auch Vati war kurz davor. Dazu muss man sagen, dass das Brett für seine stattlichen Muskelmassen einfach mal zu klein war. Ehrlich!





Freitag, am gefühlt heißesten Tag aller Zeiten ging es dann ab nach Uluwatu. Dort schauten wir uns in der glühenden Sommerhitze (…und ich nach einer Partynacht für die Waisenkinder Balis…öhöm…) Affen, Klippen und Tempel an. Nur die Affen und ich… nun ja, wir werden uns glaub ich nie anfreunden. Dann ging es weiter zum Strand von Padang Padang, den ich hier im Blog ja schon mal erwähnte. 




Am Samstag wollten wir dann eigentlich zusammen nach Padang Bai schnorcheln gehen, jedoch hat mich der böse Bali Belly der Vornacht mit Fieber ans Bett gefesselt. Nachdem ich jetzt fast 2 Monate davon verschont geblieben bin, war das ja an sich nur noch eine Sache der Zeit ;) Nach einem Tag vegetieren im Bett ging es mir dann aber schon am nächsten Tag wieder besser.

Gestern stand noch einmal Ubud und Umgebung auf dem Plan. Bereits hier beschrieben und gezeigt: Affentempel und die schönste Straße Ubuds mit dem leckersten Essen.  Auch wir sahen wieder viele tolle Reisfelder und die Stadt zog auch die Eltern in den Bann.

  Damit auch ich meine „Been there, done that“- Liste weiter abhaken konnte, fuhren wir am Nachmittag dann zum Gunung Kawi – den Königsgräbern. Wunderschön ins Tal eingebettet lag diese tolle Tempelanlage – zwischen Reisfeldern und Regenwald. Und wir wurden auch noch das Forschungsobjekt einer indonesischen Klasse - Vati war ein beliebtes Fotoobjekt :)  





Auch der Rest dieser Woche ist schon wieder fest verplant: Tanah Lot, Gunung Batur, Trekking durch den Regenwald und am Freitag in der Frühe geht es für mich dann auch schon ab nach Sulawesi. 

Dienstag, 18. Oktober 2011

Franzi Campur - von Erdbeben bis Tauchen

Selamat malam ihr Lieben,
nach dem anstrengenden letzten Wochenende ist der Muskelkater ganz aus meinem Körper verschwunden und die Blasen sind so gut wie verheilt.

Die letzte Woche war, wie auch nicht anders gewohnt auf Bali, wieder einmal mit vielen tollen Sachen gefüllt und einfach viel zu schnell vorbei. Da wir in der Uni jetzt langsam in den Endspurt vor unseren zweiwöchigen Ferien gehen gilt es noch einige Assignments und Case Studies abzugeben. Der "fleissige" Bali Student geht das ganze natürlich seeeehr gewissenhaft an. Öhöm. Nun ja. Dienstag schreibe ich meinen ersten Test in Indonesisch, aber das wird schon.

Und auch sonst gab es diese Woche wieder viele Sachen: ein starkes Erdbeben, der Open Water Dive Tauchschein, surfen, ein Umzug und der Besuch meiner Eltern. Doch von vorn:

Nachdem ich mich wieder ohne Schmerzen bewegen konnte, ging es natürlich gleich wieder aufs Brett. Dazu sind wir die letzten Wochen auch einige Male vor der Uni ganz früh (5:15) aufgestanden und haben uns in die Wellen gestürzt. Super Sache! Auch morgen früh werde ich 6 Uhr am Strand stehen und auf einen guten Swell hoffen.




Dann kam das Erdbeben. Das war echt ziemlich creepy. Ich war gerade auf dem Roller unterwegs, als die Leute schreiend aus ihren Häusern liefen. Durch die Fortbewegung habe ich das Beben gar nicht so sehr gespürt, ein unangenehmes Gefühl bleibt trotzdem. Uns gehts hier aber allen gut - bis auf einige Dachziegel und ein halb eingestürzter Supermarkt ist auch so nicht ganz so viel passiert. Glück gehabt! Das Nachbeben erlebte ich dann direkt am Strand.

DAS Foto, was auch in Deutschland in den Medien war... 


Vorgestern Abend ging es dann in den Norden Balis, nach Tulamben. Dort mieteten wir uns für eine Nacht in ein paar günstige Bungalows ein und dann ging es auch schon ab ins Wasser für den ersten Tauchgang. Drei weitere sollten noch folgen, in denen wir viele "lustige" Übungen wie Brille auspusten oder die Simulation von Luftknappheit machten und ganz viele tolle Fische sahen. Als Höhepunkt schwamm dann auch ein Hai an uns vorbei und wir sanken am Wrack der US AT Liberty bis auf 18 m. Zum Abschluss des Ganzen dürfen wir uns jetzt SSI Open Water Diver nennen. Yeah!




Nachdem wir dann mit dem Bus wieder nach Hause kutschiert wurden, kam auch direkt der Umzug in mein neues Heim. Unsere alte Villa wurde uns dann doch etwas zu teuer und so entschied ich mich umzuziehen. Jetzt wohne ich mitten in Seminyak in einem kleinen Apartment für ca. 170 Euro im Monat. Es gibt zwar keinen Pool, aber sonst ist es wirklich ganz hübsch und die Lage ist perfekt.

Heute Nachmittag kamen dann auch meine Eltern nach Bali geflogen -gegen 15:30 konnte ich sie am Flughafen in die Arme schließen. Danach gings gleich ab nach Nusa Dua in das wirklich schöne, wenn auch echt weit weg von allem gelegene Hotel. Die nächsten Tage wird dann die Insel unsicher gemacht.



Sonntag, 16. Oktober 2011

Shrimps satt in Jimbaran


Selamat malam,
obwohl heute nicht Sonntag ist, gibt es Neues von der Insel. Bevor meine Eltern letzten Sonntag balinesischen Boden erreichten, ging es für uns noch auf den Fischmarkt nach Jimbaran. Also ab auf die Roller und an einem der bisher heißesten Tage zum Markt.

Das Ganze funktioniert folgendermaßen: man sucht sich auf dem Markt den Fisch bzw. die Shrimps aus und geht damit dann zu einem der zahlreichen Warungs neben an.





Wir waren zu sechst und kauften wagemutig 3 kg Shrimps und 1 kg große Garnelen. Im Warung bereitete der Koch die Garnelen in einer super leckeren Sauce auf dem Grill zu und die Shrimps wurden in dreierlei Art gedünstet, gebraten und gegrillt. Es war ein Fest! Zusammen mit Reis und Wasserspinat genossen wir die Wassertierchen. Alle Hemmungen wurden fallen gelassen, das Besteck beiseite geworfen und die Finger in das Essen getaucht. 







Und wer jetzt denkt: Mensch, die können sich aber was leisten, Studentenpack von heute. Die Kosten für dieses Festmahl beliefen sich am Ende pro Person für alles inklusive Getränke auf ca. 7,50 Euro. Ich liebe Bali!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Gunung Agung - ich habe ihn bezwungen!

Guten Morgen!
heute kommen keine Geschichten von surfen, Sonne, Strand und Meer, sondern von Schweiß, Bergen und einem unbeschreiblichen Sonnenaufgang.

Schon vor zwei Wochen ließ ich mich, nach einigen Zweifeln an meiner eigenen Kondition, dazu überreden, die Besteigung des Gunung Agung in Angriff zu nehmen. Dies ist der höchste Vulkan von Bali, stolze 3.142 m hoch, 1963 das letzte Mal aktiv. Es galt 2.000 Höhenmeter zu bezwingen: gesagt wurden 7 Stunden Aufstieg, 5 Stunden Abstieg.

Die Prinzessin in mir wurde zu Hause gelassen und so starteten dann am Donnerstag Nachmittag um 15:30 eine Gruppe von zehn motivierten Menschen - neun Jungs und ich - gen Pura Besakih, den Startpunkt unserer Tour. Nach ca. 2,5 Stunden kamen wir dann am Besakih an und versuchten uns einen Guide zu besorgen. Für schlussendlich 250.000 Rupiah pro Person (ca. 20 Euro) durften wir noch ein bisschen in seinem Losmen chillen und bekamen zwei Guides zur Seite gestellt, die uns zum Gipfel führen sollten.

Wir legten uns also noch mal zwei Stunden hin und ruhten uns aus. Donnerstag Nacht um 23 Uhr ging es dann wirklich los: feste Schuhe angezogen, Regenjacke an, Pulli eingepackt und Proviant.

Um Gewichtsvorstellungen zu haben: in meinem Rucksack waren dann 5 Liter Wasser, 1 Liter Cola, 4 Snickers und eine große Packung Cracker. Zusätzlich noch Wechselsachen und ganz wichtig: die Stirnlampe.

So bepackt ging es dann erstmal noch mit den Rollern ein ganzes Stück den Berg hinauf bis zu einem kleinen Tempel, der am Einstieg unserer Wanderroute lag. Dort errichteten die Guides eine kleine Opferschale an die Götter des Gunung Agung, damit dieser uns wohlgesonnen sei.

Ca. halb 12 startete dann die Wanderung. Die erste Stunde war die Hölle - ich dachte ich müsse sofort umkehren und würde es niemals bis zum Gipfel schaffen. Es nieselte leicht, die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch und es war gleich von Anfang an extrem steil. Zusätzlich legte unser Guide ein rasendes Tempo vor. Ich ließ mich dann zurückfallen, suchte mir mein eigenes Tempo und fand in einen Laufrythmus. Die Jungs waren natürlich um einiges fixer als ich, somit hatte ich meinen persönlichen Guide, mit dem ich dann im Dunklen den Berg raufkraxelte. In den Pausen schlossen wir dann wieder auf und so verging die Zeit.



Um 4:00 früh waren wir dann an der Baumgrenze auf ca. 2.500 Meter angekommen und warteten dort eine halbe Stunde an einem kleinen Tempel. Nach weiteren Gebeten ging es dann zum finalen Aufstieg: eine Stunde über Geröll und hohes Lavagestein kraxeln. Fast ganz oben angekommen konnte man dann schon die ersten rosa Streifen des Sonnenaufgangs sehen, was nochmal einen riesen Motivationsschub gab.
Live beim Erklimmen des Gipfels

Auf dem Gipfel angekommen waren alle Schmerzen vergessen: die Sonne ging auf, man hatte einen tollen Blick über Bali – es war einfach nur unglaublich!  Die Bilder sprechen hier wahrscheinlich mal wieder für sich.






Eine Stunde konnten wir das Schauspiel beobachten. Nachdem die Sonne etwas weiter aufgegangen war, wurde es auch gottseidank wieder etwas wärmer, 10 Grad sind halt doch nichts mehr für verweichlichte Bali Studenten ;)



Gegen 6:30 ging es dann wieder zurück auf den Weg. Der Abstieg folgte. Gefühlte 10 Stunden kletterten, rutschten, hangelten wir uns den Weg wieder hinab, es war wirklich grenzwertig. Bei Tageslicht fasste ich mir nicht nur einmal an den Kopf und fragte mich, wie zum Teufel ich da bitte nachts den Berg hinauf gekommen war. Einige Male legte es mich auch ordentlich hin. Die Jungs kümmerten sich ritterlich um mich und nicht nur einmal kam der Spruch: „Franzi! Zucker! Trink Cola! Iss was Süßes!“

Der langersehnte Zielpunkt.

Nach 6 Stunden war aber auch der Abstieg geschafft und wir fuhren mit mehr als wackeligen Beinen wieder zurück gen Süden. Doch die Wanderung und eine Nacht ohne Schlaf zollten ihren Tribut. So legten wir uns in einem kleinen Dörfchen noch eine Runde in einem community house inmitten von vielen Indonesiern zum Schlafen um die nötige Kraft für den anstrengenden Weg nach Hause zu haben.

Heute, anderthalb Tage nach der Besteigung habe ich immer noch üblen Muskelkater im ganzen Körper. Rückblickend kann ich nur sagen: es war der absolute Wahnsinn und ich bin überglücklich da hoch gekommen zu sein.

Montag, 3. Oktober 2011

Nusa Lembongan

Selamat sore,
wieder einen Tag verspätet gibt es Neuigkeiten vom wunderbaren Bali. Ich bin immer noch wahnsinnig glücklich hier und laufe den ganzen Tag mit einem fetten Grinsen durch die Gegend. Es ist echt super schön hier, ich erlebe so viele tolle Sachen und bin ständig auf Achse.

Letzte Woche habe ich mir zu allererst mal ein Surfbrett gekauft - damit das mit meiner steilen Surferkarriere (äähem) auch mal was wird. Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind und versuche jetzt so oft wie möglich die Wellen zu reiten. Natürlich musste das gute Stück auch Franzi like farblich passend sein :)



Von Freitag auf Samstag habe ich dann mit ein paar Kommilitonen einen Wochenendtrip nach Nusa Lembonggan organisiert, eine kleine Insel südöstlich von Bali. Nachdem die Woche davor noch etwas stressig lief - es hieß ein Boot zu chartern, ein Hostel für ca. 45 Mann zu finden und ein Bespaßungsprogramm zu erstellen - ging es dann am Freitag pünktlich 8 Uhr in Sanur los.



Gefahren sind wir mit einem kleinen Anliegerboot - 1,5 Stunden relaxen auf dem Deck und die Wellen genießen. Auf Nusa Lembonggan angekommen bezogen wir die Zimmer und schon ging es ab schnorcheln. Auch hier ging es wieder ab aufs Boot und dann direkt über die Korallenriffe. Es war so,so,so toll! Fische überall und alles ganz nah dran. Weiter gings dann zum nächsten Riff, bei dem wir dachten, wir würden erfrieren - die kalte Strömung ließ uns alle erzittern. Nachdem wir dann noch einige sehr große Fische gesehen haben, ging es auch schon wieder zurück an Land.




Dort fuhren wir nach einer 45 minütigen Wanderung durch die Hitze mit einem kleinen Boot durch den Mangrovenwald - was sich als eher unspannend herausstellte.



Abends gab es nach einem spektakulären Sonnenuntergang noch eine legendäre Beach Party - Einzelheiten dazu gibt es zum Schutz der Beteiligten keine, nur soviel: es war guuuut!




Der nächste Morgen war dann dementsprechend hart und alle guckten etwas verkatert aus der Wäsche. So charterten wir uns wieder ein kleines Boot und fuhren zur berühmten Mushroom Bay. Dort hatten wir nach ein bisschen Geklettere einen weißen Sandstrand für uns.





Abends ging es dann wieder zurück nach Bali. Das Wochenende endete gestern dann mit einer Surfsession, so wie sich das gehört :)

Für die Woche ist die Besteigung des größten Vulkans von Bali, dem Gunung Agung geplant. Ich freue mich schon sehr drauf, und denke dass wird echt ein einprägsames Erlebnis.