Dienstag, 14. August 2012

Cap d'Agde - Gruissan. Von Fliegen und der Suche nach einer Dusche.

Ab in den Bus und das nächste grobe Ziel angepeilt: Cap d'Agde. Es ging immer am Meer entlang vorbei an Sète, einer ziemlich hässlichen Industriestadt, gefolgt von langen Stränden mit vielen Parkplätzen und einer schnurgeraden Straße.

Cap d'Agde

In Cap d'Agde angekommen kam der große Schreck: DAS soll schön sein? Eine Art Rimini für (man nehme an) mittelständige Franzosen, lauter Ferienhäuser aneinandergeklatscht, inklusive großem "Yacht"-hafen, Vergnügungspark und Muttis mit weißen Hosen und Hündchen an der Leine. Der Zugang zum Strand war auch nicht mehr wirklich gegeben, wir haben das Meer nur über den Hafen gesehen.

Die Entscheidung war schnell gefällt: weiterziehen! Also Punkt auf der Karte ausgesucht, der gut aussah und wieder rein in den Bus. Und da wir kleine Glückskinder sind, war dieser Punkt auf der Karte wirklich hübsch. An einer Flussmündung am Meer gelegen, am Étang du Clos du Vias. Bis auf einen einsamen Angler war auch hier wieder kaum ein Mensch. Mit einem sehr leckeren Abendessen bei einem grandiosen Sonnenuntergang (Oliven, Baguette, Lachscréme, Tomaten, Guacamole - was will man mehr?!) und einem Gläschen Wein wurde die Fahrt begossen.



Am nächsten Morgen waren dann doch ein paar Menschen mehr da, also zogen wir weiter. Gruissan noch weiter im Süden war das Ziel, bekannt für den guten Wind und die perfekten Kitemöglichkeiten. Die Fahrt dahin führte durch weitere Feriendörfer wie Cap d'Agde, die allerdings Mitte Juni noch wie ausgestorben dalagen. Gruselige Sache, wenn alle Geschäfte verrammelt sind und kaum ein Mensch in den sicher sonst sehr geschäftigen Straßen herum läuft.

Gruissan

In Gruissan war es eher bedeckt und auch der Wind war mau. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten ging es dann an einen kleinen, flachen Tümpel auf dem ein paar Kitesurfer gesichtet wurden. Ich machte es mir mit dem Spiegel bequem, Peter zog es aufs Wasser. Aber wegen dem eher nicht-existenten Wind dauerte das nicht lange an und wir zogen bald weiter. Wieder an einen riiiiesig langen Strand. Dort war diesmal wirklich niemand, also so richtig niemand! Nur das Lagerfeuer und wir.

Melone mampfen nach dem kiten.

Bis auf einen älteren französischen Herren und seine Frau. Diese schneiten so kurz nach Sonnenuntergang bei uns vorbei und fragten nach unserem Wohlbefinden. Die Zwei hatten mit ihrem Wohnmobil/Van (außen pfui, innen hui!) schon so einiges erlebt, waren zum Beispiel schon in China mit dem Gefährt. Es endete damit, dass Mr. Frenchie uns den selbstgebrannten Pflaumenschnaps anbot und wir dieses Höllenzeug tranken. Und zusätzlich noch die Flasche geschenkt bekamen.

Ach ja, und wer noch da war, waren tausende, was sag ich, abermillionen Fliegen! Die es sich natürlich alle IM Bus gemütlich gemacht hatten. Vor dem schlafen gehen hieß es also, die Decke des Busses in einen Fliegenfriedhof zu verwandeln. Mittels fiesem thailändischem Mückenspray und viel Papier klappte das auch ganz gut.

Am nächsten Morgen waren die Fliegen schon wieder eifrig zur Stelle (vielleicht waren deswegen keine Menschen hier?!) und wir ergriffen schnell die Flucht. Der Plan war es, eine Dusche zu finden, nachdem das letzte Mal in Montpellier frisches Süßwasser über den Körper geflossen war. Nach rumirren und Überlegungen, in einen Zeltplatz hereinzumarschieren endete es dann in einer kalten öffentlichen Dusche am Strand. Wasser hat sich noch nie so gut angefühlt!

Nach einer weiteren Ehrenrunde zum Strand (à 30 Minuten), weil Peters Flip Flops einfach weg waren, ging es dann weiter. Carcasonne stand auf dem Plan...

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