Am Tag nach der großen Fahrerei war mein Bauch wegen der fiesen Fische am Hafen von Essaouira noch nicht so ganz wiederhergestellt und statt einer langen Wanderung planten wir jetzt einen Trip nach Agdz und Zagora. Bereits beim hinausgehen gab uns dann unser Hotelbesitzer noch den Tipp, zur Oase von Fint zu fahren, da diese nicht so weit weg und sehr schön sei (und nicht im Lonely Planet, muah).
Solche Tipps nehmen
wir doch immer gerne an und so ging es auf gen Oase. Zuerst auf super Straßen,
danach folgten Schotterstraßen und daraufhin ein Weg, der eigentlich
nur mit 4x4 Autos zu befahren ist. Der Polo hielt aber tapfer durch und
als wir schon dachten, wir würden gar nicht mehr ankommen, tauchte die
Oase wie aus dem Nichts auf. So cool muss sich das also früher angefühlt haben, als man nach mehreren Tagen in der Wüste die rettende Oase sah.
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Idris, das 4x4 saharienne und Franzbert. |
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Grün. |
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Feeling small. |
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Njomm. |
Auf der Straße stand dann Idris, der uns
die Oase zeigen wollte. Er wirkte nett und zeigte uns Felder, Blumen und den Fluss, erzählte uns von den vier Dörfern
mit ca. 1.300 Einwohnern und wie sie ihr Leben abseits der Welt gestalten. Er
zeigte uns auch den schönen Blick über die riesige Oase und die Grundschule, die immerhin 120 Kinder besuchen.
Nach Tee, leckeren Hühnerspiessen und einem Trinkgeld für den alten Parkplatzwächter war der schöne Vormittag dann auch schon vorbei und wir
cruisten weiter, Richtung
Agdz. Die Stadt, 50 km von Ouazazate entfernt,
liegt auch in einer Oase und der Weg dahin war super cool. Berge,
Landschaft und Serpentinen. Tagsüber machte das Fahren auch gleich noch
mehr Spaß und wir hielten immer mal an, um die Landschaft zu genießen.
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Selfiiiie. |
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Landschaft. Schönschönschön. |
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Kamele I |
Schon
der Blick auf Agdz war dann wieder sau cool: ein paar Häuser und danach ein riesen Palmenhain,
die Palmeraie. In der Stadt suchten wir dann nach der
Kasbah Caid Ali und fanden sie nach einem Hinweis auch. Versteckt
hinter Mauern tauchte sie auf und eine sehr nette
Französin, deren Mann (und dessen Vorfahren) die Kasbah und das
Land gehören, führte uns herum und erklärte uns für 30 Dirham (ca. 3 Euro) auf Deutsch die Kasbah.
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Kasbah Caid Ali. |
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Blick. |
Sie erzählte uns lauter
interessante Sachen über die Bauweise der Häuser in Marokko, die aufgrund
der riesen Temperaturschwankungen einiges aushalten müssen. So sind im
Sommer hier bis zu 45 Grad, im Winter hingegen bis -5. Durch Luftdruck,
intelligentes Lüften und Wohnen wird dieser Tatsache aber entgegen
gewirkt so gut es geht. Das absolute i-Tüpfelchen war dann der Wahnsinns-Blick über den Palmeraie und die Berge.
Auf dem Rückweg
hielten wir dann noch im Zentrum von Agdz und ein älterer Herr sprach
uns an (wie immer, wenn wir nur irgendwo auftauchten). Bald kamen wir auf unsere Nationalität zu sprechen und er bat
uns sein Fotobuch zu übersetzen, dass ihm sein Freund aus Deutschland
geschickt hatte, Xaver. Da sagt man natürlich nicht nein und begleiteten
ihn in seinen Laden. Ich übersetzte das Buch für ihn (wie viele das
wohl schon getan hatten?;)) und wir tranken noch einen Tee. Als
Erinnerung wollte er ein Foto im typischen Gewand und mit Turban und dem
langen Umhang posierten wir in seinem Hinterzimmer.
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Überzeugende Berber. |
Mit
einem Bauch, der wieder wie neu war, wachte ich am nächsten Morgen auf und konnte mich
endlich ganz in das leckere Frühstück stürzen - eine Art Blätterteig triefend vor Honig, njomm. Nach diesem checkten wir
aus und liefen unter grauen Wolken und leisem tröpfeln in Richtung der
riesigen, imposanten Kasbah am Berghang.
Auf der
Kasbah von Haid Ben-Haddou stiefelten wir etwas
herum und bewunderten die schöne Aussicht. Es war recht kühl und so
blieben wir nicht länger als nötig, denn die Fahrt nach Taroudannt lang
schließlich noch vor uns.
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Kasbah. |
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Bilder. |
In
Taroudannt kurze Bestürzung:
die Stadt war gar nicht so klein, wie an der Anzahl der wenigen Touristen-Hotels auf Tripadvisor und Booking.com gedacht. Da wir diesmal die Strecke zum Hotel nicht vorgeladen hatten,
waren wir kurz etwas aufgeschmissen - denn in der Medina mit dem Auto
rumsuchen war aufgrund der Größe der Stadt (über 70.000 Einwohnern) einfach unmöglich.
Merke: vorher schonmal auf Wiki schauen, was das nächste Reiseziel so kann.
Nachdem weder
Passanten noch die Polizei uns den Weg zu unserem Riad zeigen konnten,
schmiss ich dann doch mal das mobile Internet an (99 Cent pro MBit, roaming tut doch ganz schön weh)
und lud den Weg vor. Wir fanden dann immerhin in die Nähe des Riads,
standen dann jedoch statt im Riad im ultra schicken Vorgarten eines älteren
Herren. Sein Butler zeigte uns dann jedoch den Weg zu unserer
Unterkunft, dem Riad la Princesa, die sich als sehr klein und sehr hübsch herausstellte.
Pläne
sind ja immer dazu da, sie zu ändern, das war schon immer mein Reisemotto. Der Plan dieses mal war es, den Tag in Taroudant und
am nächsten Tag vor der Abgabe des Autos in Marrakech noch ein bisschen
Zeit am Meer zu verbringen. Da jedoch das Wetter am 2. Tag deutlich
schlechter sein sollte, entschieden wir uns spontan, den Tag in
Taghazout zu verbringen um noch ein bisschen Farbe zu tanken und ein paar Wellen zu surfen.
Durch Agadir ging es an vielen Kreisverkehren vorbei und bald erreichten wir
den Strand vor Taghazout. Die Sonne schien, das Meer war kalt und es
folgte ein purer Relaxtag ohne besondere Vorkommnisse. Da die Tide gerade dabei war, abzufließen
waren die Wellen nicht so doll, doch ohne Board war das aber dann auch nicht ganz so schlimm. Mit Burger und einer kalten Cola ließen wir den Tag ausklingen.
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