Sonntag, 20. November 2016

Goa zur Offseason im September

Goa - der mystische Ort in Indien, in dem Hippies leben, rund um die Uhr Technoparties an weißen Sandstränden gefeiert werden und Indien so gar nicht Indien ist. So jedenfalls war es bei uns im Kopf - und wir mussten es uns natürlich auch mal selbst anschauen.

Doch der Weg war zunächst voll mit Umwegen und neuen Entscheidungen. In Varkala planten wir, vor Goa noch nach Hampi zu fahren - und zwei Nächte zu bleiben. Dazu hätten wir einen Flug nach Bangalore nehmen müssen, danach einen Nachtzug nach Hospet und dann noch mit Bus nach Hampi - Indian style travelling also.

One night in Bangalore

Den ersten Teil setzten wir bis Bangalore auch noch um - und dann verliess uns kurz vor dem Besteigen des Nachtzugs die Lust aufs Weiterreisen. Und so suchten wir nachts um 10 ein Hotel in Bangalore - das war dann auch Abenteuer genug. Selbst um diese Uhrzeit waren noch wahnsinnig viele Menschen, pardon, Männer auf den Straßen unterwegs und wie gewohnt starrten uns trotz langen Hosen alle an. Nun, würde ich aber wahrscheinlich auch, wenn ich zwei weiße Frauen mit riesen Rucksäcken sehen würde ;)

Gegen 11 fand Vero im Netz dann ein hübsches Hotel und wir starteten die erneute Planung - diese hieß: ab nach Goa! Flugs nen Flug gebucht (den wir dann nur mittels eines Olympiareifen Sprints erreichten, ich sags euch, da ging mir die Pumpe) und schon waren wir am Flughafen in Goa, Panjim.

Schweiniii! In Bangalore. Verrückt. 

Über den Wolken. 

Eigenartige Werbung. Sehr eigenartig!

Tipp zu diesem: wer low budget da wegkommen möchte, der wende sich vor dem Flughafen Gebäude nach rechts, schüttele alle Taxifahrer ab und laufe aus dem Gelände ca. 200 Meter nach unten. Dort stehen öffentlich Busse, die bis ins Zentrum und zum Busbahnhof von Vasco da Gama fahren.

Von da an ging unsere wilde Fahrt nach Anjuna los: Bus nach Panjim, aus dem wir wild angebrüllt wurden, weil wir nicht schnell genug draußen waren. Bus nach Mapusa (Map'sa gesprochen) auf den Ladies Only Sitzen und Bus nach Anjuna mit nettem Schaffner, der uns vor dem Hostel rausließ.

Anjuna/Vagator
Die ersten Tage verbrachten wir in Anjuna, bzw. Vagator. Der Wetterbericht hatte eigentlich Regen für die ganzen Tage angekündigt, doch es regnete die 5 Tage in Goa nicht ein mal...soviel zum Thema Offseason. Gleich am ersten Abend lernten wir in Diptys Bar zwei Jungs aus Amerika und Australien kennen und hatten unser Krass- ich bin in Goa! Erlebnis. So schwammen wir nach ein paar Drinks und Diskussionen über Gott und die Welt nachts um 4 im Ozean - skinny dipping in the dark my dear.

Kuh Inge, Franzi und Vero. 
Mit dem Roller erkundeten wir dann zwei Tage lang Anjuna und die Umgebung - und die war wirklich, wirklich, wirklich super schön. Palmen, alte portugiesische Villen und Kirchen, tiefgrüner Wald - Goa am Ende des Monsuns überzeugt, wenn man nicht nur Party und feiern im Kopf hat. Denn wenn man diese sucht, könnte man Ende September noch sehr enttäuscht sein: es hat so gut wie kein Club offen und es gibt keine wilden Parties am Strand. Aber dafür billige Unterkünfte und entspannte Menschen.


Anjuna Babes.

Morbides Goa.

Anjuna Beach im September.

Smile guys!

Vagator Beach. 


Arambol
Mit dem Roller hatten wir auch Arambol, weiter nördlich, erkundet und waren angetan. Der Cousin vom Barbetreiber Dipty, bei dem wir öfters eingekehrt waren fuhr uns mit seinem Taxi dann mit Gepäck hin...und wie! Sein mehr als besoffener Freund fuhr mit und lallte mir ständig seine Liebesbeweise ins Gesicht - Vero hat sich tot gelacht :D Außerdem hing er an seiner Brandyflasche und sang wilde indische Schlagersongs mit. Zu allem Überfluss küsste dann auch noch mein Handy den indischen Boden. Doch unser Gartenhäuschen direkt am Strand konnte dann überzeugen und nach ein, zwei Bier im Laughing Buddha war es dann auch alles wieder ok.

Goa Backcountry. Palmen wohin man sieht.  


Noch mehr Palmen. So wunderschön!

In Arambol lernten wir drei indische Männer aus Mumbai kennen, mit denen wir ein paar lustige Stunden verbrachten und dann eine Party organisierten. So richtig mit Einladungen und Djane Fran aus Germany! ;)

Arambol  Café life.

Watch out! Girls crossing. 

Joah, da kann man bleiben. 

Arambol tristesse. 
Mit einem tränenreichen Abschied musste ich mich schweren Herzens von Vero trennen und ließ sie für ihren großen Trip alleine. Ich setzte mich mal wieder in ein Flugzeug, verbrachte noch eine Nacht in Neu-Delhi und hatte dort noch ein mega gutes Essen in der Nähe meines Hostels. Umgeben von? Richtig, lauter indischen Männern!


Sonntag, 6. November 2016

Kerala - Indias finest


Von Jodhpur nach Kochi dauerte es eine Nachtzugfahrt nach Neu Delhi von 11 Stunden, wieder sehr nett und entspannt, sowie eine Metrofahrt von der Zugstation zum Flughafen. Das ist auch ein Tipp: um nicht im unsäglichen Verkehr von Delhi stecken zu bleiben, einfach an der New Delhi Station (oder drei anderen) in die Express Metro zum Flughafen steigen. Kostet 60 Rupien (ca. 90 Cent), dauert nur 20 Minuten und ist super easy und gechillt. Außerdem kann man praktischerweise sein Gepäck schon am Bahnhof abgeben, wenn man mit Air India oder ein paar anderen Airways fliegt.

Ganze drei Stunden dauert es, um von Delhi nach Kochi zu kommen - mit dem Zug wären es für die 2.700 km ca. 56 Stunden...das war uns dann doch zu lange. In Kochi waren wir dann hoch erfreut: angenehme 28 Grad, ruhig, sauber und so freundlich! Mit einem orangen Bus fuhren wir dann eine ganze Weile durch die Gegend - der Flughafen war nämlich mitnichten in Kochi, sondern ca. 80 km nördlich davon. Auf der Fahrt zum Homestay konnten wir schon eine Menge von Kerala, einem der beliebtesten und reichsten Bundesstaaten von Indien sehen: jede Menge lustiger Werbeposter, vielviel Grün und wirklich lauter nette Menschen.

Mit unserer Hostfamilie - Dresses: Craghoppers!
Kerala Backwaters
Am Abend gab's im süßen Bed&Breakfast direkt am Meer noch eine nette Unterhaltung mit der Hostfamily und dann endlich das ersehnte bequeme Bett. Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich mit der public ferry von Alleppey nach Kollam fahren - so wie wir es im Internet gelesen hatten. Da es aber gegen Ende September kurz nach dem Monsun noch nicht möglich war die ganze Strecke mit der Fähre zu fahren buchten wir kurzentschlossen doch ein private boat. Welches wir mit dem off-season Argument auch gut runterhandeln konnten ;) So ließen wir uns also 3 Stunden durch die Kanäle der Backwaters schippern und begegneten dabei wirklich so gut wie keinem Touriboot. Und was war das schön! Alles grün, zwitschernd, die Sonne schien und wir konnten so viel entdecken. Es war wirklich traumhaft und leider viel zu schnell vorbei.

Fischernetze.

Unser private boat - yesyaw

Public ferry Wartehäuschen.

Grün! Kerala Backwaters Liebe

Schön drapiert.

Im Kanal.
Mit dem public bus fuhren wir dann von Alleppy zum Bahnhof - auf den Ladies only Plätzen natürlich. Vom Bahnhof nach Kollam war der nächste Bus dann sehr voll - aber wir durften mit auf dem Motor neben dem Fahrer sitzen und rausgucken. Yeah!

In Kollam hieß es dann noch einmal umsteigen: von Bus auf Zug. Dieser Zug war dann sehr witzig - unfassbar sehr voll und wirklich wie im Film. Aber dank eines netten Inders schafften wir es sogar auch an der richtigen Haltestelle auszusteigen.

Standing ovations im Bus nach Kollam.

Ausguck.

Blurry Indian train.

Bahnhofsregeln. Werden eher...weniger eingehalten ;)

Varkala
Über unsere Zeit in Varkala gibt es dann gar nicht so viel zu erzählen, denn wir relaxten viel, es gab eine großartige Massage, eine coole Eröffnungsparty vom Maya Garden und Yoga Sessions auf dem Dach. Es waren wunderbare drei Tage - mit netten Menschen in einem wirklich friedlichen und hübschen Ort. Vor allem der Fakt, dass es noch Vorsaison war und damit sehr wenige Touristen da und trotzdem sehr schönes Wetter machten es zu einem Highlight.

Vielleicht eine Story: in Varkala gibt es einen großen Tempel direkt am Strand, in dem regelmäßig Beerdigungen stattfinden, die dann auch direkt am Strand stattfinden. Dieses clasht etwas mit den Touristen, die den weißen Sandstrand natürlich auch gerne zum baden und surfen nutzen wollen. So ist die linke Seite den Tempelgängern vorbehalten und die rechte den Touristen. Unser Problem war nur, dass es zur Low Season das Meer noch sehr hoch stand und der rechte Strand damit sehr schmal. Außerdem gab es kaum andere internationale Touristen und wir wurden von den indischen Männern knallhart angestarrt, was natürlich weniger angenehm war. Vom Lifeguard wurden wir dann immer mal hin und her geschickt und konnten dann schlussendlich neben seinem Sonnenschirm etwas relaxen - wenn auch nur 2 Stunden, da wir uns echt unwohl fühlten. In der Hauptsaison, wenn alles voll mit Menschen ist, stellt dies jedoch wohl kein Problem dar, da der Strand dann insgesamt viel breiter ist.

Sunset time auf dem Varkala Nordkliff.

Kräftemessen beim Portemonnaie verhandeln.

Varkala Beachboys

Sunset sunset sunset

Bus-Selfie. Er ist pink!11!
Schweren Herzens verabschiedeten wir uns nach drei Tagen aus dem super tollen MK Gardens (Tipp!) und den überaus leckeren Restaurants entlang des Kliffs. Tipp hier: Little Tibet - super leckeres Essen, unter der Hand gibt's Bier und super Sonnenuntergang. Noch ein Tipp: der Bombay Frappucino aus dem Café del Mar am Südkliff. Außerdem noch das Maya Gardens, welches von der wunderbaren Ruth geführt wird und wo wir viel Zeit verbrachten.