Donnerstag, 29. Dezember 2011

Green Canyon und kleine Unglücke auf Java

...und weiter ging die wilde Reiserei durch Java. Mittlerweile nur noch zu dritt setzten sich Thilo, Peter und ich also 21:30 in den Zug in Richtung Badung - der Plan war es ca. 2:19 in der Nacht in Banjar auf halber Strecke auszusteigen. Ihr ahnt wahrscheinlich schon was nun kommt - so rund lief das nicht.


So gemütlich war das...
Im Zug hatten wir uns es gemütlich gemacht, so in der Eksekutif-Klasse ging das auch ganz gut. Wecker auf 2 Uhr und extra laut gestellt. Irgendwann nachts wache ich auf und frage die Jungs, ob wir denn nicht langsam mal aussteigen müssten. Da war es dann schon vier Uhr und wir kurz vor Badung. Blöd gelaufen.
So kamen wir dann früh halb sechs in Badung an und fitzten uns eine Runde durch die Stadt zur
Bushaltestelle Nummer eins. Da dann den Bus gen Busbahnhof genommen, Bus in Richtung Pangandaran gebucht. Vorgegebene Fahrtzeit: sechs Stunden. Juhu.

Am Busbahnhof gabs immerhin viel zu sehen.

Tote Tiere. Wie immer halt. ;)

And again: Beinfreiheit, Stoßdämpfung und Comfort werden aber sowas von überbewertet! Nach sieben Stunden Fahrt kamen wir dann endlich im langersehnten Pangandaran an. Mittels Becak wurden wir dann in das wirklich coole Homestay gebracht und dann ging es auf erste Erkundungstour am Strand entlang.

Der wäre wirklich sehr, sehr schön gewesen, hätte nicht überall Müll rumgelegen. Die Indonesier sind echt so unfassbar unökologisch und haben null Bewusstsein für Ihre Umwelt und dass so ein vermüllter Strand einfach mal nur häßlich ist.

Am Tag darauf ging es wieder mal mit dem Roller los. Aber auch das stand wieder unter einem schlechten Stern. Thilos Dämpfer machte während der Fahrt einen Abgang und auch seine Benzinleitung war "leicht" undicht. Also erstmal am Straßenrand notdürftig flicken lassen und zurück.


Versuche, den Stoßdämpfer zu reparieren.
Nach dieser Verspätung kamen wir dann aber doch noch am Green Canyon an. Rein ins Boot und ab in diese wunderbare Landschaft. Grünes Wasser, dichte Palmen am Rand und vor uns der Canyon. Riesen Mauern mit Wasserfällen, in denen die Sonne glitzerte. Einfach atemberaubend. Das Highlight kam aber noch: schwimmen und springen im Canyon. Eine Stunde lang kletterten wir über Steine, schwammen durch das sprudelnde Wasser und sprangen von Klippen. Und all das in einer Umgebung die einen nur grinsen lässt.



Nachdem wir dann wieder an Land waren ging es auch wieder weiter auf den furchtbar löchrigen Straßen von Pangandaran. An einem besonders tiefen Schlagloch konnten wir nicht mehr ausweichen und ich prellte mir als Beifahrer hinten drauf erst mal das Steißbein. Unangenehme Sache. Doch das sollte nicht die einzige Wunde bleiben: Thilo hatte immer noch kein Glück mit dem Roller und blieb an einer Stelle aufgrund Benzinmangel einfach stehen.

Wir also angehalten. Beim Absteigen von unserem Roller fiel ich dann erstmal in den Straßengraben und schürfte mir schön mein Bein auf. Verhextes Java!

Nachmittags wurde am Strand von Batu Karas gechillt und wir schauten uns das tosende Wasser am Batu Hiau an. Abends bekam ich dann am Strand im Sonnenuntergang die beste Massage, die ich bisher erhalten habe. Super entspannend und dann bei so einer Location!

Batu Karas. 

Batu Hiau 

Batu Hiau - der Haifelsen.


Nach ein, zwei, vielen Bier im Hostel mit Gitarre und viel Gesang ging es am nächsten Tag dann mit dem Minibus wieder gen Bahnhof. Dort stiegen wir diesmal in die Ekonomi-Klasse. Das war auch ein Erlebnis für sich - ich kam mir so ein bisschen vor wie auf einer Kaffeefahrt. Man konnte von Handyguthaben über Getränke, Souvenirs, Essen oder Snacks einfach alles kaufen! Gesang wurde auch geboten und aller einer Stunde wurde durchgefegt. Das alles natürlich ohne Klimaanlage und mit dem netten Duft der Zigaretten der allzeit rauchenden Indos hinterlegt. Muss man mal gemacht haben.

Obstverkäufe im Zug.
Nasi Goreng à la Indonesische Eisenbahn.
Wieder in Jogja angekommen endete unser Ausflug dann auch schon und wir konnten noch am selben Abend wieder in den Flieger gen Bali steigen.

Jogja Impressionen

Becak Liebe!

Schön ist's gewesen. Und die Vorurteile, dass alle Javanesen unfreundlich sind und Java insgesamt nicht so schön, kann ich nach ganz und gar nicht bestätigen.

Samstag, 24. Dezember 2011

Frohe Weihnachten - Selamat Natal

Frohe Weihnachten meine Lieben!

Das nehm ich doch mal zum Anlass, danke zu sagen für das fleißige Lesen dieses Blogs und die Unterstützung die ich von allen bekommen habe. Es war und ist auch immer noch eine einfach unvergessliche Zeit hier auf Bali.

Am ersten Weihnachten weit, weit weg von daheim werde ich heute Abend schick mit Freunden essen gehen und dann noch ein paar Cocktails genießen. So fällt die Entfernung von zu Hause nicht ganz so schwer.

Mit zwei Tagen "Hardcore" Prüfungen ging dann in der letzten Woche auch die Zeit an der Universitas Udayana für mich zu Ende. Die ersten meiner Freunde, die ich hier zahlreich gewonnen hab, sind schon wieder in Deutschland oder auf der Weiterreise und auch ich habe nur noch drei Wochen Zeit für die Insel.

In den letzten Tagen nimmt man gleich alles noch mal intensiver mit und ich werde mir bewusst, was für ein Glück ich doch habe, an so einem Ort für länger leben zu dürfen.

Zum Abschluss dieses doch eher sentimentalen Posts schicke ich noch 1000 Grüße und Küsse an meine Lieben daheim: ihr fehlt mir heute ganz besonders und ich denke ganz fest an euch!


Rudolf hab ich auch getroffen :)

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Wieder auf Tour. Diesmal: schwitzend in Jogja

Nach knappen 10 Tagen wieder auf Bali und fleißigem studieren, öhöm, wurde beschlossen noch mal auf Reisen zu gehen. Ein langes Wochenende stand eh an, warum da nicht noch mehr Indonesien erkunden.

Gesagt, getan. Ab zum Flughafen, Mittwoch Mittag den Flug für Donnerstag Früh gebucht. Da soll mal einer sagen, die Jugend von heute sei nicht spontan!

Diesmal ging es zu viert los in den so betitelten "Männerurlaub". Nun ja. Früh um sechs startete also der Flieger gen Jogjakarta auf Java mit den drei Jungs und einer super erkälteten Franzi. Die 500.000 Einwohner Stadt im Westen Javas gilt als die Seele von Java und ist das Zentrum der javanesischen Kultur und auch der Bildung. Es versprach also kulturell zu werden.

Nach der obligatorischen Zimmersuche wurde erstmal ausgiebigst gefrühstückt und dann der Beschluss gefasst, die Stadt per Fahrrad zu erkunden. Da schlug mein Herz natürlich gleich höher :)



Also Räder ausgeliehen und etwas wackelig zum Kraton, dem ehemaligen Sultanspalast, geradelt. Der war leider ultra unspektakulär, also schnell weiter zum Taman Sari, dem Wasserpalast. Es war mittlerweile unfassbar heiß geworden und wir schleppten uns nur noch durch die Gänge und vorbei an den verschiedenen Bassins.

 Taman Sari
 Schwitzies.
Die Herstellung der Wayang Kulit Figuren.

Unser Guide quatschte uns dann noch in verschiedene Batik Läden in denen auch wirklich das ein oder andere echt künstlerisch wertvolle Bild hang. Nach viel Handeln kaufte ich mir dann auch ein wirklich schönes Bild von Vika, dem sicher aufstrebenden Batik Star. Wirklich!

Dann gings wieder auf die Fahrräder und Richtung Bird Market. Der war dann nicht mehr da, wo er sein sollte und so mussten wir noch ein bisschen länger in die Pedale treten. Der Markt an sich war wieder voll mit Tieren in Käfigen, die mehr oder weniger gut aussahen. Kennt man ja mittlerweile schon.

Fahrrad Gang

Am nächsten Tag setzten wir uns mal wieder in einen Bus und schauten uns im Anschluss die Tempelanlage von Prambanan an, dem größten Hindutempel in Indonesien. Imposante Bauwerke aber auch hier wieder: unerträgliche Hitze. So chillten wir eine Runde im Schatten und fuhren dann mit einer kleinen Parkeisenbahn umher.

 Schwitzie.



Weil wir ja öffentliche Verkehrsmittel so mögen fuhren wir dann am gleichen Tag noch nach Borobodur, einem Dorf nordwestlich von Jogja. Borobodur ist die größte buddhistische Tempelanlage in Südostasien, war immer mal auf der Liste der sieben Weltwunder und ist Weltkulturerbe.

In Borobodur hatten wir eine wirklich schöne Unterkunft mit einem kleinen Wohnzimmer mit Blick aufs Reisfeld. Hübsch, das. Und alles für knappe 6 Euro mit Frühstück.

Am nächsten standen wir dann mal wieder sehr früh auf, um den Sonnenaufgang über dem Tempel und dem Tal zu sehen. Rauf auf die Roller und auf den Berg gestapft und das wirklich wunderschöne Schauspiel betrachtet.



Borobudur im Nebel. 

Direkt im Anschluss ging es dann natürlich auch noch in den Tempel. Sarongs angezogen, Guide geschnappt und dann diese riesen Tempelanlage auf uns wirken lassen. Es war wirklich beeindruckend und durch die Erklärungen unseres Guides auch sehr interessant. Natürlich waren wir wieder Fotoobjekt für alle Indos und mussten mit allen posen.







Familienfoto!

Nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf ging es dann wieder auf die Roller und ab zur Tofu Fabrik, was echt auch eine interessante Erfahrung war. Produktions- und Hygienestandards werden eher klein geschrieben, aber es roch immerhin gut.




Dann packten wir unsere Taschen vor den Busfahrer und in die Windschutzscheibe und dann fuhr uns der nette Busfahrer wieder nach Jogja. Dort verließ uns dann Benni und wir buchten uns schon mal das Zugticket zur nächsten Station...





Samstag, 17. Dezember 2011

Back to Bali: Hahnenkampf und der alltägliche Wahnsinn

Nach vier Wochen backpacken in Indonesien war es dann auch mal wieder an der Zeit in die "Heimat" zurückzukehren. Bali soll ja auch schön sein- hab ich gehört ;).

Bereits am zweiten Tag nach der Ankunft hatten wir schulfrei, da ein Bali-weiter Feiertag anstand. An diesem wurden sehr, sehr viele Zeremonien abgehalten und eine weitere Attraktion wurde noch ausführlicher gepflegt als sonst: der Hahnenkampf. In Bali seit einiger Zeit an sich verboten, wird er immer noch in Hinterhöfen und im Geheimen ausgeführt.

ACHTUNG. Jetzt kommt wieder Content mit Tieren, die NICHT süß sind.

So machte ich mich also mit Sina und Benny auf gen Tabanan. Dort fragten wir uns dann durch die Dörfer und fanden schlussendlich einen netten Menschen der uns zum Kampfplatz brachte. Dort zahlten wir die 10.000 Rupi Eintritt und kamen dann in den Hinterhof einer Ziegelei.

Der Kampfplatz an sich war richtig mit Tribünen und Dach aufgebaut, davor gab es neben Essensständen auch Second Hand Unterhosen. Nun gut, warum auch nicht.

Da wir das ganze ganz gut getimt hatten, ging es auch gleich los. Wir waren die einzigen Weißen (auf Bali ja ein kleines Wunder!) und zudem waren Sina und ich noch die einzigen Frauen am Ring. Benny wurde auch gleich von einem Indo geschnappt und sollte auf einen der Hähne setzen. Das Wettbusiness ist da echt ein ganz einträgliches Geschäft, wenn man Glück hat. Ich habe selten so viel Geld bei den Indos auf einen Haufen gesehen.

Kurz bevor es los ging wurden die Wetten in einem witzigen Schauspiel gesetzt und die Hähne präpariert. Eine Kralle bekam einen dicken Dorn drangebunden und die Hähne mit bestimmten Massagen aufgehetzt.

Dann wurden die Tiere aufeinandergejagt und ab gings. Der weiße Hahn war dann rot, jedoch noch am Leben. Es wird nur so lange gekämpft, bis ein Hahn am Boden liegt. Benni hatte natürlich nicht auf uns gehört und auf den falschen Hahn gesetzt und somit seine heldenhaft gesetzten 10.000 Rupien verloren. Schade.





Wir schauten uns ein paar der Kämpfe an und dann ging es auch wieder heim. Im strömenden Regen. Denn so langsam hat uns hier die Regenzeit erreicht - es regnet jetzt fast jeden Tag, immerhin nicht am Stück durch.

Surfen läuft auch immer besser - ich stehe fast jeden Tag auf dem Brett und versuche mich an den Wellen. Manchmal ist das ziemlich deprimierend, aber dann kommen wieder lichte Momente, in denen alles klappt. Keine Welle ist halt wie die andere.




Gefeiert haben wir auch immer mal. In letzter Zeit auch immer häufiger, jetzt wo es gen Ende zugeht ;)