Montag, 12. Mai 2014

Isfahan Part II - Begegnungen und Architektur


Um ein paar Millionen leichter und einen Teppich reicher, hatte dann die Masjed-e Emam auch wieder geöffnet und wir erblickten die erste Moschee im Iran, der noch viele weitere folgen sollten. Der erste Eindruck: riesig! Der zweite: wow, was für wahnsinnig schöne Details, Kalligraphien und architektonische Highlights.

Die Imam-Moschee von Innen.

Einheimische zahlen im Iran auch grundsätzlich viel weniger Eintritt als westliche Touristen: wir zahlten im Durchschnitt 100-150.000 Rial, was ca. 2,50 – 3,50 Euro entspricht. Iraner hingegen nur 10-20.000 Rial: 50 Cent und weniger. Doch von den paar Euros ließen wir uns dann nicht abschrecken und besuchten die Moschee.

Türenliebe.
Symmetrieliebe.
Wartende Gebetsteppiche.
Moschee-Franzi
Beautiful.
Khanum.

Nachdem die riesen Moschee einmal von uns erkundet wurde, machten wir uns wieder auf die Suche nach einem Essenstipp, den wir leider wieder einmal nicht fanden (dafür dann am nächsten Tag. Immerhin!) Dann gabs halt in einer speckigen Bude Kebab – mit Blick auf Goldfische. Mit einem Verdauungsspaziergang über den Basar, einem kleinen Nachmittagsnickerchen auf dem Maydan-e Imam und gestellten Tourifotos beendeten wir den Sightseeing-Part des Tages und ließen uns kurz im Hotel nieder. Da man im Iran abends außer essen und gucken nicht wirklich etwas unternehmen kann (Bars? Kino? Clubs? Disko? Fehlanzeige!) schauten wir uns einfach noch die Khaju Brücke an.

Diese war der Si-o-Se-Pol ziemlich ähnlich und wir hatten weitere ominöse Begegnungen: unter anderem ein älterer Herr mit Riesen-Schnurri, der von Ketten unter der Brücke, Zauberern in Süddeutschland und weiterem wirren Zeug redete, mich aber immerhin als „Miss Universe“ betitelte. Ha! Ein anderer zeigte uns die Zauberaugen der Löwenstatue. Fotografiert man diese von vorne mit Blitz leuchten die Augen rot. Wuhu! Auf dem Fußweg am Zayanderud entlang begleitete uns zudem noch ein weiterer Herr, der meinte, er hätte in der Airforce schon Flugzeuge abgeschossen. Äh,ja, sonst war er aber wirklich sehr nett.

Bazar-Hustle.
Stilleben.
Sie.

Wir.

Khaju-Pol bei Nacht.

Künstlerische Version der Glühaugen.

Vom Behesht Ali Qapu zur Masjed-e Jame

Der letzte Tag Isfahan stand an – und somit noch mehr Kultur. Der erste Tagespunkt war der Ali-Qapu Palast, ebenfalls am Meydan-e Imam gelegen. Besonders beeindruckend war hier das Musikzimmer, dessen Decke über und über mit ausgeschnittenen Ornamenten bedeckt war. Von der Terrasse sollte man eigentlich einen netten Blick über den Platz haben, allerdings war sie eingerüstet und daher gab es leider nur Baustellen-Charme. Sollte man sich dennoch anschauen, wenn man da ist.

Blick vom Ali Qapu Palast auf die Masjed-e Emam
Musikzimmer I
Musikzimmer II
Auch wenn es doch ziemlich warm war, galt es, keine Müdigkeit vorzuschützen und wir stapften gleich weiter zur Jame-Moschee. Eine Jame-Moschee findet man in jeder größeren iranischen Stadt - denn dies ist die Bezeichnung für sogenannte Freitags-Moscheen, in denen das Freitagsgebet abgehalten wird. Auf dem Weg dahin fanden wir dann auch das leckere Eis-Café, wo wir am Vortag bereits hinwollten: Fereni Hafez. Fereni ist eine Art Eiscreme, bei der ganz viel Karamell drüber gegossen wird. Für manche war das Ganze verträglich, für einen Part der Reisegruppe Persien eher nicht. Aber Lochtoiletten in Moscheen sind doch was Feines! ;)

Frauen vor Imam.
Bazaar-Farben.
In der Jame Moschee kam gleich wieder ein älterer Herr auf uns zu und bot sich für eine Führung an. Wir sagten nicht nein und so begann diese wirklich sehr interessante Runde durch die Vier-Iwan-Moschee. Er erzählte uns die Bedeutung der 4 Höfe, die verschiedenen Inschriften auf den hübschen Mosaiken, führte uns in Bereiche, in die Besucher eigentlich nicht kamen und konnte zudem auch noch toll singen.

Masjed-e Jame 

Amaaaazing!

Masjed-e Jame.























Armenisches Viertel Julfa und Vank-Kathedrale

Der letzte Punkt an diesem sehenswerten Tag war dann das armenische Viertel mit der dazugehörigen Vank-Kathedrale in Julfa, im Süden der Stadt. Dazu flugs in ein Taxi gesetzt und hingekutscht. Die Kirche ist innen ganz furchtbar bunt - und sehr gruselig! Überall waren Bilder von Jesus' Folterung und ein Kinderkopf schaute uns aus allen Ecken an. Mit einem Kaffee, einem Spaziergang am Fluss und einem kleinen Päuschen im Park am Zayanderud erholten wir uns von dieser gruseligen Sicht.

What the..?!
Vank-Kathedrale
Traurige Schwäne.

No swimming.
Die erwünschte Besichtigung eines der UNESCO Gärten fiel dann wegen akuter Kaputtheit aus und wir chillten nur kurz im Hotel. Abends trafen wir uns dann in einem ziemlichen Touri-Restaurant (Arshia Restaurant) mit einem Kumpel von Romy, der mit seinen Eltern gerade den Iran bereiste. Lecker Dizi gabs – einem Lamm-Kartoffel-Tomaten-Eintopf aus dem Steinkrug, aus dem man erst den Sud in eine Schüssel abschöpft, dann mit einem Stößel den weichgekochten Rest zerstößt und zuletzt beides mit einem weichen Brot isst. Zudem Istak Lemon- Malzbier (ohne Alkohol natürlich!) und nette Gespräche.

Food-Crew.

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