Dienstag, 26. März 2013

Bergwelten in Santa Elena und La Fortuna

Nach meinen ersten traumhaften Tagen am Meer raffte ich mich dann doch auf und zog gen Norden, nach Santa Elena. Der Weg dahin war an sich einfach: in den Bus bis zur Fähre, auf die Fähre und dann wieder in einen anderen Bus. Knapp 130 km lagen an sich nur zwischen meinen beiden Destinationen - in Deutschland mal eben in einer Stunde geschafft. Aber öffentliche Verkehrsmittel sind ja immer so eine Sache und die Straßenverhältnisse in Costa Rica die andere.

Zuerst nahm ich um 6 Uhr früh natürlich den falschen Bus. War aber halb so wild, so stieg ich also ein mal mehr um. Die Fähre erreichten wir gegen 8:15, eine dreiviertel Stunde später legten wir ab und ich verschlief aufgrund akuten Schlafmangels die Hälfte der Fahrt durch den Golf von Nicoya.

In Puntarenas erfuhr ich dann an der Bushaltestelle, dass der Bus nicht wie vermutet um 11, sondern erst um 13:30 fahren würde und ganze 4 Stunden bis nach Santa Elena brauchen würde. Für 65 km. Ich ahnte Schlimmes. In meiner Wartezeit unterhielt ich mich mit einem älteren Tico, schaute mir die Strandpromenade etwas an und lernte dann drei deutsche Jungs kennen, die auch auf den Bus warteten. Puntarenas ist für westliche Touristen nicht so attraktiv, aber eines der Hauptziele für Ticos.
Schönste Bushaltestelle ever.
Puntarenas tristesse.
Die 4 Stunden Busfahrt waren dann sehr, sehr wackelig, dafür landschaftlich umso schöner. Vom Meer ging es zuerst auf der Panamericana bis hinauf in die Berge, über Serpentinen, Schotter und mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 km/h. Und so kam es, dass ich für 130 km insgesamt 11,5 Stunden brauchte.





In Santa Elena war die Pension Santa Elena dann schnell gefunden und eingecheckt. Der Plan für den nächsten Tag wurde zudem geschmiedet: Zip-lining und am Nachmittag Yoga im Rainforest.

Am nächsten Morgen standen wir, eine Gruppe von 5 Mädels, dann vor dem Hostel und es ging ab in den Nebelwald. Nach einigen Instruktionen ging es dann auch gleich auf die Zip-line - herrliches Gefühl so durch den Wald zu swooshen. Die längste Zip-Line von Costa Rica gab es dann natürlich auch noch: 1.500 m in Superman Pose über den Wald. Den krönenden (und kreischenden) Abschluss bildete dann der Tarzan Swing - eine überdimensionierte Liane, an der man festgebunden wurde und springen sollte. Nach einiger Überredung tat ich es dann auch und schrie mir erstmal die Seele aus dem Leib - aber am Ende war es guuuut!

...and again: girl power!

Nur echt mit dummen Gesichtsausdruck!
Längste Zip Line. 

Am Nachmittag machte ich dann Yoga im Regenwald - super schön und der Heimweg war noch viel schöner, denn die Sonne ging über dem Nebelwald unter. Traumhaft.



Da es mir dann doch etwas zu kalt war in Monteverde, fuhr ich gleich am nächsten Tag mit dem Jeep-Boat-Jeep Shuttle nach La Fortuna, zum Arenal Vulkan. Auf dem Weg erfuhren wir dann, was der Begriff "Nebelwald" wirklich heißt - Nebel, Regen und Wind pur. So blieb uns leider auch der Blick auf den Vulkan versperrt :(

Auf dem Weg nach La Fortuna
Da wir schon früh da waren brachen die drei deutschen Jungs und ich dann gleich auf um meinen Geheimtipp, die heißen Quellen von Tabacón auszuprobieren. Neben dem riesen Thermalbad, welches $60 (!!) Eintritt kostet, kann man die gleichen heißen Quellen auch kostenlos erleben - wenn man sich unter der  duster wirkenden Brücke durch traut und ein bisschen balanciert. Dann war es super schön - in 28 Grad warmen Wasser liegen, über sich den Regenwald und kaum Menschen sehen und entspannen. Und das for free im Über-Touristendorf La Fortuna! Leider hatte ich die Kamera aus Sicherheitsgründen nicht mit, ich hoffe aber, ich kann bald Bilder nachreichen.

Abends gab es dann noch Volksfest auf die Ohren und Augen - mit Stierkampf, Rummel und Disko. Leider waren wir etwas früh dran um 10 Uhr...

Wenn man schon mal in den Bergen ist, kann man ja auch mal wandern gehen - so bestiegen wir zwar nicht den großen Arenal, aber den kleineren Cerro Chato. Mit dem Taxi hingedüst, $10 Eintritt geblecht und losgelaufen - erst über samtig weichen grünen Rasen, lichten Primärwald und schlussendlich feuchtem Sekundärregenwald mit großen Bäumen und feuchten Moosen. Nach 2,5 anstrengenden Stunden waren wir dann oben und genossen den Blick auf den Arenal, der durch die Wolken immer mal durchlugte und auf ein possierliches Tierchen, den Nasenbären. Ich taufte ihn Hermann.

Regenwaldgrün - schönstes!
Hermann, der Nasenbär.
Nach einer Weile stiegen wir dann noch ein paar steile Meter hinab zum Lagunensee. Der Rückweg war dann weniger spannend, und wir waren nach 4,5 Stunden wieder an der Station. Damit war aber das Gewandere noch lange nicht zu Ende - das nächste Ziel, der Wasserfall von La Fortuna, lag in Fussweite. Noch einmal $10 Eintritt geblecht und auf den steilen Weg zum Wasserfall gemacht. Dieser ist 70 m hoch und wirklich beeindruckend! Nach kurzem Zögern bin ich dann auch im See baden gegangen - super Erfrischung nach dem vielen Geschwitze.

Lagunensee.

Wasserfall La Fortuna 

Hostel deluxe!



Abends ging dann gar nichts mehr - ich fällte nur die Entscheidung am nächsten Tag in Richtung Karibikküste zu düsen um noch ein bisschen Farbe zu tanken und die karibischen Vibes in Puerto Viejo einzufangen. Danach wollte ich ursprünglich nach Tortuguero...aber es kommt ja 1. immer anders und 2. als man denkt ;)

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