Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die toten Tiere von Tomohon

Vom Paradies wieder heimgekehrt ging es auch schon weiter, Zeit ist ja bekanntlich heutzutage knapp.

In 10 Stunden Fahrt mit einem Sitzabstand von gefühlten 30 cm und rauchendem Sumoringer Sitznachbarn erlebten wir dann so einiges. Zuerst kam da ein kleiner Unfall, bei dem der Bus auf einen Truck auffuhr, mitten in einem Dorf. Eine halbe Stunde diskutieren, bei der die gesamte männliche Bevölkerung anwesend war, dann ging es weiter.
Bus-Franzi

Zudem mögen die Sulaweser Techno. Rummeltechno um genau zu sein. Und damit auch alle was davon haben, wird der Bass aufgedreht und die Boxen auf GANZ laut gestellt. Jetzt kenne ich die Indocharts, for sure. Federung wird übrigens auch maßlos überschätzt!

Dieses Lied ist DAS public transport Lied in Indonesien. Classic!

Irgendwann hatte dann auch diese Fahrt ein Ende und wir kamen in Manado, der 1,6 Millionen Stadt im Norden von Sulawesi an. Nach einem Shopping- und Zivilisationstag ging es dann auch direkt weiter auf die Bunaken. Wieder mal eine Insel, diesmal aber einfach zu erreichen, da direkt vor Manado gelegen. Umgeben von einem Riff, gesäumt von Mangroven und daher eines der besten Tauchplätze die es in Indonesien gibt.


Also wieder aufs Boot und vor Ort Unterkunft suchen. Diesmal leider ohne Hängematte, aber immerhin mit Blick auf das Meer. Die nächsten 2 Tage gingen wir dann mit Schildkröten und vielen, vielen Fischen tauchen, was schon beeindruckend war.



Sonst gab die Insel leider nicht allzu viel her, da die Strände durch die nahe Lage zu Manado sehr verschmutzt waren. Dazu war es einfach nur extremst heiß. Also: schnell wieder weg und ab nach Tomohon, in die Berge.

Genau da, in Tomohon, einer kleinen Stadt südlich von Manado gibt es neben eine schönen Landschaft mit einem hohen Vulkan (welcher übrigens aktiv ist und eine Woche vor unsere Ankunft da ausgebrochen ist...wah!) eine große Sehenswürdigkeit: den Markt. Doch schon am Abend zuvor testete ich meine Geschmacksnerven...

 Eine der Spezialitäten der minahasischen Küche ist Hund, in den Warungs einfach zu bestellen als 'RW'. Wir als interessierte junge Menschen konnten uns das natürlich nicht entgehen lassen! So setzte man sich in einen kleinen, speckigen Warung und probierte sich quer durch: Hund, Fledermaus, Schwein und minahasisches Gemüse mit dem immer präsenten Reis.

Fledermaus Action!

 Es kostete dann doch ein bisschen Überwindung den Hund zu probieren, aber jetzt kann ich sagen: Hund schmeckt wie Blutwurst und Fledermaus wie Leber. Öhöm, nun ja.
Nach diesem makaberen Essen gab es noch Arak zum runterspülen von unseren netten, wenn auch hacke-dichten Sitznachbarn.

 Doch damit nicht genug mit der Ekligkeit. Am nächsten Morgen schauten wir uns dann live an, wie die Tiere vom Vorabend den Weg auf den Teller finden.

Mir wurde kurzzeitig wirklich übel- die Hunde sind in kleine Käfige eingesperrt und werden mit einem Schlag vom Knüppel auf den Kopf getötet. Dann werden, wie beim Schwein und anderen haarigen Tieren, Haut und Haare abgebrannt. Nach diesem Erlebnis esse ich ganz sicher keines dieser Lebewesen mehr!






 Weitere tote Tiere die so zum Verkauf waren: Ratten auf dem Stock (1,20 Euro/Stück), Fledermäuse (2,20 Euro/Stück), Katzen, Schweine und Schlangen. Gruselig! "Glück" im "Unglück": es regnete wie Sau, so kam immerhin nicht so ein Gestank auf. Und damit das ganze hier einen schönen Abschluss hat: abseits von den toten Tieren gab es lecker Chips aus dem Wagen, buntes Gemüse und viele nette Menschen.


2 Kommentare:

  1. Nachdem ich Deine kulinarisch anspruchsvollen pic´s gesehen habe, bin ich doch der Meinung, daß Mc Donald´s ein 5 Sterne Restaurant ist :-)))
    Mahlzeit - Pa.

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  2. Aber sowas von! In Manado habe ich mich dann doch lieber wieder auch an die gewohnte KFC Küche gehalten ;)

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